In jüngster Vergangenheit wurden gesundheitliche Bedenken zu Pyrrolizidin-Alkaloide (PAs) in den Medien veröffentlicht. Es ist seit den 80er Jahren bekannt, dass PAs weltweit in Lebensmitteln wie Milch, Fleisch, Eier, Tee, Salate, Gemüse und auch Honig enthalten sein können.
PAs gelangen durch PA-haltigen Pflanzen (mehr als 6000 Pflanzenarten) durch Carry Over (Übergang von Substanzen aus Umwelt in bestimmte Spezies) in den Pollen und Nektar. Es handelt sich hierbei um sekundäre natürlich vorkommende Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Alkaloide. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass, wie in anderen Lebensmitteln auch, PAs in Honig vorkommen können. Von den kritischen Pflanzengattungen werden von Bienen Echium (Natternkopf) und Borago (Borretsch) aus der Familie der Boraginaceaen sowie Eupatorium (Wasserdost) aus der Familie der Asteraceaen Bienennährpflanzen intensiv beflogen. Obwohl Senecio-Arten (u.a. Jakobs-Kreuzkraut) nicht zu den klassischen und eher unattraktiven Bienenweidepflanzen gehören, wurden PAs aus Senecio-Arten bereits in Honig nachgewiesen.
Alkaloide selbst sind nicht giftig! Sie können aber unter Umständen in der Leber zu toxischen Verbindungen führen. Im Vergleich zu anderen Lebensmitteln ist die Aufnahme durch Honig jedoch eher gering. Derzeit ist noch kein Grenzwert vorgeschlagen resp. festgelegt worden. Gleichwohl empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass eine tägliche Aufnahmemenge von 0,007 μg/kg Körpergewicht (entspricht bei 60 kg Körpergewicht 0,42 μg/kg) nicht überschritten werden sollte. Bei einem Honigkonsum von 20 g Honig pro Tag liegt danach der Richtwert bei max. 21 μg PA/kg Honig, bei einem Konsum von 10 g bei 42 μg PA/kg Honig.
Deutsche Honige sind bzgl. PA-Gehalten unbedenklich. PA in Honigen werden von der Imkerei Gerhardt vermieden, in dem Massentrachten von PA-haltigen Trachtpflanzen vermieden werden.